Meine Kritik zur 2. Staffel von Bad Banks

Bad Banks, eine ZDF / Arte Produktion, die gezeigt hat, dass sich deutschsprachige Serien nicht hinter internationalen Produktionen verstecken müssen und auch das öffentliche Fernsehen Serien auf Netflix Niveau produzieren kann. Die erste Staffel Anfang 2018 überraschte die TV und Serien Gemeine, kein Wunder also, dass man gespannt auf die 2. Staffel von Bad Banks wartete und sehen wollte, sich sich der Kampf zwischen der jungen Investmentbankerin Jana Liekam (gespielt von Paula Beer) und deren Chefin Christelle Leblanc (gespielt von Désirée Nosbusch) entwickeln würde.

Gleich mal vorne vorweg: die Serie ist nach wie vor erstklassig produziert, aber da die erste Staffel die Messlatte sehr hoch legte, war die Erwartungshaltung an die 2. Staffel dementsprechend hoch. Ihr wisst wahrscheinlich schon, was als nächstes kommen wird, aber ja, diese Erwartungen konnte die Staffel 2 von Bad Bank, zumindest in meinen Augen, nicht erfüllen. Versteht mich nicht falsch, die Serie ist nach wie vor Top, aber irgendwie habe ich mir einfach ein wenig mehr von der Serie erwartet, zu hastig kam mir die Geschichte diesmal vor, wo ich eher das Gefühl hatte, man hätte mit der Geschichte sogar zwei Staffeln drehen können, hat sich aber dann entschieden, alles in die 6 Folgen zu packen. Während Staffel 1 die Charaktere noch gut herausarbeiten konnte, schafft man dies in der Season 2 nicht wirklich. Neu eingeführt und interessante Figuren werden ratzfatz durchgereicht, ohne das man als Zuschauer eine Möglichkeit hatte, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Auch zu Jana Liekam, der Hauptfigur der Serie, konnte man eine Art Mitgefühl als Zuschauer aufbauen, welche aber in der zweiten Staffel irgendwie komplett abhanden gekommen ist. Komplett emotionslos und nur auf den eigenen Vorteil bedacht knockt sie jeden um, der sich ihr in den Weg stellt. Als sie schließlich am Ende der Staffel einen Zusammenbruch erleidet und später versucht, ihre seelische Disposition zu erklären, war sie mir eigentlich schon längst gleichgültig. Kein Mitgefühl mehr.

Irgendwie war es diesmal ein Jeder gegen Jeden, selbst das Team rund um Adam Pohl und Thao Hoang sprengte man in der 2. Staffel, was ich schade finde. Und ich tat mir schwer, hier allen Machtkämpfen zu folgen und nachzuvollziehen. Aber wie Tobias Moretti als Quirin Sydow es treffend auf den Punkt brachte:

„Erst habe ich mit dir gearbeitet. Dann mit ihm gegen dich. Dann mit ihr gegen dich. Dann du mit ihr gegen mich. Dann ich mit dir gegen ihn. Und jetzt du mit ihm und ihr gegen mich. Ha, ist doch Wahnsinn, oder?“

Man war sich also des „Wahnsinns“ bewusst bei der Produktion, vielleicht wäre es ratsam gewesen, weniger Game of Thrones Mentalität zu verfolgen sondern sich wieder mehr auf eine in sich stimmige Geschichte zu konzentrieren. Offensichtlich wird’s eine 3. Staffel geben, denn die 2. Staffel endet wieder mit einem Cliffhanger.

Wer die 2. Staffel ansehen will, der kann sie hier auf zdf.de streamen, wer sich den Trailer zuerst ansehen will, hier bitte.

Mein finales Fazit: 3,5 von 5 Sternen für eine soldie 2 Staffel, aus der man hätte mehr rausholen können.

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